2. Mai 2022 / Aus aller Welt

Taucher vor Mallorca schwer verletzt: Zwei Jahre Haft

Ein Mann hat im Jahr 2018 mit seinem Motorboot vor einem mallorquinischen Strand zwei Taucher aus Deutschland überfahren. Nun muss er ins Gefängnis.

Das Archivfoto zeigt den Strand Es Trenc auf Mallorca.

Ein Mann, der 2018 vor der Küste Mallorcas mit seinem Motorboot zwei deutsche Taucher überfahren und schwer verletzt hatte, ist auf der spanischen Urlaubsinsel zu einer Haftstrafe von zwei Jahren verurteilt worden.

In ihrer Urteilsbegründung teilte die zuständige Richterin am Montag in Palma mit, der Angeklagte habe schwer fahrlässig gehandelt, weil er mit überhöhter Geschwindigkeit in einem Gebiet mit vielen Schiffen und einigen Schwimmern und Tauchern unterwegs gewesen sei, wie die Zeitung «Diario de Mallorca» unter Berufung auf Justizkreise berichtete. Der Angeklagte müsse die beiden Opfer zudem mit insgesamt gut 1,8 Millionen Euro entschädigen, hieß es. Ein Justizsprecher bestätigte auf Anfrage die Informationen.

Bei dem verurteilten Mann handelt es sich um einen mallorquinischen Polizeibeamten. Er ist Ehemann einer bekannten Insel-Politikerin, die zum Zeitpunkt des Unfalls mit an Bord war. Der Mann kann den amtlichen Angaben zufolge Rechtsmittel gegen das Urteil einlegen. Ursprünglich hatte die Staatsanwaltschaft sechs Jahre Freiheitsentzug gefordert.

Der Vorfall ereignete sich am Abend des 27. Juli 2018 rund 300 Meter vor der Küste des bei Touristen sehr beliebten Strandes Es Trenc im Süden Mallorcas. Der Mann am Steuer des Motorbootes war mit einer Geschwindigkeit von etwa 20 Knoten - circa 37 Kilometern pro Stunde - unterwegs, als er die beiden Touristen gegen 19.30 Uhr überfuhr. Einem damals 20-Jährigen wurde dabei ein Arm abgetrennt, seinem sechs Jahre älteren Begleiter mussten die Ärzte ein Bein amputieren.

Der Staatsanwalt und Sachverständige erklärten während des Prozesses, in einem solch stark frequentierten Gebiet unweit der Küste wäre eine Geschwindigkeit von ungefähr drei Knoten angebracht gewesen.


Bildnachweis: © Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa
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