11. Februar 2022 / Aus aller Welt

Gericht: Hausverkäuferin muss nicht auf Doppelmord hinweisen

Alte Häuser haben eine Geschichte - nicht immer eine schöne. Muss darauf beim Verkauf hingewiesen werden? Das Landgericht Coburg hat entschieden.

Arglistige Täuschung? Das Landgericht Coburg hat eine Klage einer Hauskäuferin abgewiesen. In dem Fall ging es um eine Immobilie, in der ein Verbrechen begangen worden war.

Eine Hausverkäuferin muss nicht darauf hinweisen, wenn in der Immobilie ein Verbrechen geschehen ist. Das hat das Landgericht Coburg in einem am Freitag veröffentlichten Urteil entschieden.

Das Gericht wies die Klage einer Käuferin ab, die 2018 ein Haus erworben hatte, in dem 20 Jahre zuvor eine Frau und ihr kleines Kind ermordet worden waren.

Nachdem die Klägerin nach dem Kauf von dem Verbrechen erfahren hatte, wollte sie den Kaufvertrag wegen arglistiger Täuschung anfechten und den Kauf rückgängig machen. Sie war der Ansicht, die Beklagte hätte auch ohne ausdrückliche Nachfrage auf den Doppelmord aus früheren Zeiten hinweisen müssen.

Das Landgericht Coburg sah das anders und wies die Klage ab. Es sah keine arglistige Täuschung - unter anderem deshalb, weil der Doppelmord schon so lange zurücklag. Außerdem habe die Verkäuferin auch erst von dem Verbrechen erfahren, nachdem sie das Haus 2004 gekauft hatte - und ihr habe die Vorgeschichte der Immobilie nichts ausgemacht. Sie habe nach der Information selbst noch mehr als zehn Jahre in dem Anwesen gelebt. «Dementsprechend spielte der Doppelmord beim Verkauf des Hauses für die Beklagte auch keine entscheidende Rolle.»

Das Urteil aus dem Jahr 2020 ist inzwischen rechtskräftig, weil die Klägerin ihre Berufung nach einem Hinweis des Oberlandesgerichts Bamberg zurückgezogen hat.


Bildnachweis: © Nicolas Armer/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Gewerbeschau präsentiert Warendorfer Unternehmerschaft in voller Vielfalt
Allgemein

Abwechslungsreiches und unterhaltsames Wochenende für die ganze Familie

weiterlesen...
Eröffnung des „FreiRaum“ am Torhäuschen
Allgemein

„Inklusion vor Ort“ bekommt eine zentrale Anlauf- und Vernetzungsstelle

weiterlesen...
Neue Gesichter im Vorstand und Ehren für langjährige Mitglieder
Allgemein

Bürgerschützenverein Warendorf bereitet sich auf das 175. Jubiläumsfest der Hellebardiere vor

weiterlesen...

Neueste Artikel

Glückliche Gewinner erhalten ihre attraktiven Preise
Allgemein

Erfolgreiche Warendorfer Gewerbeschau im Industriegebiet Ost

weiterlesen...
Terminal am Münchner Flughafen zeitweise geräumt
Aus aller Welt

Ein Mensch gelangt am Münchner Airport ohne Kontrolle in den Sicherheitsbereich. Während Polizisten nach ihm suchen, wird das Terminal 1 geräumt.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Terminal am Münchner Flughafen zeitweise geräumt
Aus aller Welt

Ein Mensch gelangt am Münchner Airport ohne Kontrolle in den Sicherheitsbereich. Während Polizisten nach ihm suchen, wird das Terminal 1 geräumt.

weiterlesen...
Bereits 257 Flutopfer in Kenia
Aus aller Welt

Auch wenn die Heftigkeit der Regenfälle in Kenia allmählich nachlassen soll, werden immer neue Tote aus Schlamm und Trümmern geborgen. Mit einem Feiertag soll am Freitag der Opfer gedacht werden.

weiterlesen...