18. Juli 2022 / Aus aller Welt

Maurer rechnet bis 2030 mit erstem Deutschen auf dem Mond

Als Crew-Mitglied der ISS-Mission «Cosmic Kiss» verbrachte ESA-Astronaut Matthias Maurer 176 Tage im All. Er glaubt, dass ein Landsmann oder eine Landsfrau bald auch Schritte auf dem Mond machen wird.

ESA-Astronaut Matthias Maurer berichtet nach der Rückkehr aus dem All von seinen Erlebnissen.

Der Astronaut Matthias Maurer rechnet in weniger als zehn Jahren mit der Landung eines deutschen Raumfahrers auf dem Mond. «Wenn ich spekulieren muss, dann würde ich sagen, dass im Jahr 2030 der oder die erste Deutsche auf dem Mond stehen wird», sagte der 52-Jährige der «Augsburger Allgemeinen».

Bei der europäischen Weltraumagentur Esa engagierten sich vor allem Deutschland, Frankreich und Italien in der bemannten Raumfahrt, sagte er - «also auch finanziell». Diese drei Länder seien die Hauptakteure bei den geplanten Mondmissionen in Kooperation mit den USA. «Darum werden bis 2030 auch Astronautinnen und Astronauten aus Europa den Mond besuchen», sagte Maurer, der selbst gerne dorthin reisen würde.

Eine Mond-Besiedlung sei jedoch nicht sinnvoll, sagte Maurer. «Ich würde mit dem Mond eher wie mit der Antarktis heute umgehen. Wissenschaftlich erforschen, wenigen nachhaltigen Tourismus zulassen, aber nicht besiedeln und keinen Raubbau betreiben.»

Skeptisch zeigte er sich aufgrund seiner Erfahrungen von der Internationalen Raumstation ISS, dass jemals eine bemannte Mars-Mission gelingen könne. «Im Laufe meines sechsmonatigen Aufenthaltes im All hat sich mein Körper verändert», sagte er. «Es sammelte sich mehr Flüssigkeit im Kopf, der Hirndruck erhöhte sich, weil die Schwerkraft fehlte. Das führte bei mir zu einer Ödembildung in den Augen, die bei mir zum Glück reversibel war.» Bei einem fast zweijährigen Flug seien die Belastungen noch höher.

Dazu komme die Strahlung außerhalb des Magnetgürtels der Erde. «Es macht keinen Sinn, zum Mars zu fliegen und die Astronautinnen und Astronauten kommen dort blind und krebskrank an.»


Bildnachweis: © Federico Gambarini/dpa
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