13. Mai 2022 / Aus aller Welt

Polizei findet drei Tote - Trennung als mögliches Motiv

Bislang soll die Familie unauffällig gewesen sein, nun sind Vater, Mutter und Tochter tot. Der vierjährige Sohn überlebte schwer verletzt. Was ist geschehen? Eine Obduktion soll Klarheit bringen.

Männer transportieren einen Sarg in einen Leichenwagen.

Die Rollläden im Obergeschoss der Doppelhaushälfte sind heruntergelassen. Vor dem Hauseingang im baden-württembergischen Eberdingen ist ein weißes Zelt aufgebaut. Kriminalbeamte und Mitarbeiter der Spurensicherung sind hier am Freitag im Einsatz.

In dem Haus mit weißer Fassade in gutbürgerlicher Lage deutet äußerlich nichts darauf hin, dass sich im Inneren ein dramatisches Ereignis abspielte. Ein 35 Jahre alter Mann brachte dort nach Angaben der Polizei seine Ehefrau, seine sechs Jahre alte Tochter und anschließend sich selbst um.

Freundin informierte Polizei

Die Polizei hält sich äußerst bedeckt über die Hintergründe der Bluttat. Eine Sprecherin sagte, zum Motiv könne sie keine Angaben machen. Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Heilbronn sagte, eine geplante Trennung könnte im Raum stehen. Das Thema müsse aber noch mit weiteren Ermittlungen abgeklärt werden.

Die Polizei war am späten Donnerstagabend kurz vor Mitternacht gegen 23.45 Uhr von einer Frau informiert worden, die sich Sorgen um ihre 33 Jahre alte Freundin machte. Die Beamten fanden die Toten im Wohnhaus der Familie. Dort entdeckten sie auch den vierjährigen Sohn. Er kam in ein Krankenhaus und ist außer Lebensgefahr. Der Junge trug aber schwere Verletzungen davon. Er sei notoperiert worden.

Todeumstände noch ungeklärt

Wie die Menschen ums Leben kamen, war zunächst unklar. Es handele sich um keine Schussverletzungen, sagte die Polizeisprecherin. Die Obduktion der Leichen soll helfen, die Todesumstände zu klären. Die Ermittler waren den gesamten Freitagvormittag unter anderem damit beschäftigt, Spuren zu sichern und den Tatort zu fotografieren. Erst danach wurden die Toten von zwei Leichenwagen abgeholt. Die Polizei konnte ihre Arbeit in Ruhe erledigen. Vor dem Haus waren nach Beobachtung eines dpa-Fotografens keine Gaffer zu sehen. Der Bereich war zugleich für die Öffentlichkeit weiträumig abgesperrt. Eine Frau bekundete ihr Mitgefühl. Sie übergab einem Polizisten eine Blume.

Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft sagte, die Familie sei unauffällig gewesen. «Sie war polizeirechtlich bislang noch nie in Erscheinung getreten.»


Bildnachweis: © Christoph Schmidt/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Rasender Autofahrer auf B 64 gestoppt
Allgemein

Extrem hohe Geschwindigkeitsüberschreitung führt zu drastischen Konsequenzen

weiterlesen...
Traditionelle Osterfeuer in Warendorf und Sassenberg
Allgemein

Gemeinschaftliches Zusammenkommen in gemütlicher Runde

weiterlesen...
Herzrhythmusstörungen sicher und effektiv behandeln
Allgemein

Neue Behandlungsmethode für Vorhofflimmern im Warendorfer Josephs-Hospital

weiterlesen...

Neueste Artikel

Kommt Harvey Weinstein frei? - «Weckruf» für MeToo-Bewegung
Aus aller Welt

Vorwürfe Dutzender Frauen gegen Hollywood-Mogul Harvey Weinstein lösten 2017 die MeToo-Bewegung aus. Zweimal wurde er als Sexualstraftäter verurteilt, doch jetzt kippt ein Urteil. In Haft bleibt Weinstein trotzdem - aber seine Anwälte wittern eine Chance.

weiterlesen...
25 Grad am Wochenende - «Frühling legt den Turbo ein»
Aus aller Welt

In der nächsten Woche könnte es sogar noch wärmer werden. Das geht allerdings mit einer anderen Gefahr einher.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Kommt Harvey Weinstein frei? - «Weckruf» für MeToo-Bewegung
Aus aller Welt

Vorwürfe Dutzender Frauen gegen Hollywood-Mogul Harvey Weinstein lösten 2017 die MeToo-Bewegung aus. Zweimal wurde er als Sexualstraftäter verurteilt, doch jetzt kippt ein Urteil. In Haft bleibt Weinstein trotzdem - aber seine Anwälte wittern eine Chance.

weiterlesen...
25 Grad am Wochenende - «Frühling legt den Turbo ein»
Aus aller Welt

In der nächsten Woche könnte es sogar noch wärmer werden. Das geht allerdings mit einer anderen Gefahr einher.

weiterlesen...