15. Dezember 2022 / Aus aller Welt

Totes Baby Rabea: Neun Jahre Haft für Mutter

Der Fall sorgte im März bundesweit für Aufsehen: Im Mülleimer eines Parks liegt die Leiche eines getöteten Säuglings. Die Mutter wird wegen Mordes angeklagt. Nun ist ein Urteil gefallen.

Die 24-Jährige hatte die Tat vor Gericht zugegeben.

Im Prozess um den gewaltsamen Tod des Säuglings Rabea hat das Landgericht Mönchengladbach die Mutter zu neun Jahren Haft wegen Totschlags verurteilt. Außerdem ordneten die Richter am Donnerstag die Unterbringung der Angeklagten in einer psychiatrischen Klinik an. Eine Gutachterin hatte die Frau wegen einer schweren Persönlichkeitsstörung als vermindert schuldfähig eingestuft. Die Staatsanwaltschaft hatte für die 24-Jährige eine lebenslange Haftstrafe wegen Mordes gefordert.

Die Polin hatte im Prozess gestanden, ihr Baby nach der heimlichen Geburt im Badezimmer getötet zu haben. Dass sie schwanger war, habe sie zuvor nicht bemerkt. Als das Neugeborene angefangen habe zu schreien, habe sie es irgendwo gegen geschlagen.

Die Anklage lautete ursprünglich auf Mord aus niederen Beweggründen. Dies bestätigte sich nach Auffassung der Richter in der Verhandlung aber nicht. So hätten sich keine Hinweise darauf ergeben, dass die Angeklagte den Säugling aus Angst vor sozialem Abstieg und Verlust von Freiheiten oder - wie vom Staatsanwalt angenommen - aus Angst entdeckt zu werden getötet habe.

Wie wurde das Mädchen gefunden?

Eine Flaschensammlerin hatte die kleine Leiche Ende März in einer Einkaufstasche in einem öffentlichen Mülleimer in Mönchengladbach entdeckt. Die Polizei hatte zwei Monate lang aufwendig nach der unbekannten Mutter gesucht, unter anderem mit Handzetteln in mehreren Sprachen und einem Briefkasten für anonyme Hinweise. Im Zuge der Ermittlungen gab die Polizei dem toten Mädchen den Namen Rabea.

Ein DNA-Reihentest im Umfeld des Fundortes brachte die Ermittler schließlich auf die Spur der Angeklagten. Die 24-Jährige hatte freiwillig daran teilgenommen. Vor Gericht sagte sie aus, sie habe von dem toten Baby zwar gehört, aber nicht realisiert, dass es ihr Kind sein könnte.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der Staatsanwalt ließ auf Nachfrage noch offen, ob er in die Revision geht.


Bildnachweis: © David Young/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Fünf Jahre Planung sind nicht genug
Allgemein

Bauamt der Stadt Warendorf hat sich vermessen

weiterlesen...
Andalusien meets Warendorf – Spanisches Restaurant eröffnet heute
Allgemein

Das „Mesón El Patio“ füllt Lücke in der Gastronomie der Emsstadt

weiterlesen...
Die neuen Helden des Südens
Allgemein

Warendorfer Hellebardiere begeistern beim 177. Cannstatter Wasen-Umzug

weiterlesen...

Neueste Artikel

Vorfall in Krefeld: Was wir wissen – und was nicht
Aus aller Welt

Im Foyer eines Kinos in Krefeld schießt die Polizei auf einen Verdächtigen. Es gibt neue Erkenntnisse der Polizei.

weiterlesen...
Krefeld: Versuchte Brandstiftung - kein Hinweis auf Anschlag
Aus aller Welt

In einem Kinofoyer in Krefeld schießt die Polizei auf einen Verdächtigen. Zuvor soll er mehrere Brände gelegt haben. Es gibt erste Informationen.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Vorfall in Krefeld: Was wir wissen – und was nicht
Aus aller Welt

Im Foyer eines Kinos in Krefeld schießt die Polizei auf einen Verdächtigen. Es gibt neue Erkenntnisse der Polizei.

weiterlesen...
Krefeld: Versuchte Brandstiftung - kein Hinweis auf Anschlag
Aus aller Welt

In einem Kinofoyer in Krefeld schießt die Polizei auf einen Verdächtigen. Zuvor soll er mehrere Brände gelegt haben. Es gibt erste Informationen.

weiterlesen...