19. Dezember 2022 / Aus aller Welt

Ukrainekrieg löst große Spendenwelle aus

Ungeachtet der Energiekrise und der Inflation spenden die Menschen in Deutschland. So sieht es zumindest das internationale Hilfswerk der Caritas. Der Krieg am Ostrand Europas löst große Solidarität aus.

Eine Frau weint in den Armen einer Rettungskraft in der südostukrainischen Industriestadt Krywyj Rih.

Der Ukrainekrieg hat bei der katholischen Hilfsorganisation Caritas International ein beispielloses Spendenaufkommen für eine einzelne Krise ausgelöst. Für die Nothilfe in dem Land seien bisher rund 71 Millionen Euro zusammengekommen, berichtete das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbands in Freiburg der Deutschen Presse-Agentur. Das sei mehr als für die Hilfe nach der Tsunamikatastrophe in Südasien 2004 gespendet wurde.

Russland führt seit Ende Februar einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine. Die Caritas kümmert sich dort unter anderem um das Verteilen von Nahrungsmitteln und Trinkwasser.

Spendenbereitschaft hoch - aber Kaufkraft sinkt

«Unsere Spender spüren natürlich auch die Auswirkungen der Wirtschaftskrise und die Folgen des Ukrainekrieges», sagte der Leiter von Caritas International, Oliver Müller. Spenderinnen und Spender in Deutschland seien sich aber bewusst, dass Millionen Menschen weltweit stärker von Krisen betroffen seien. «Unsere Spender zeigen große Solidarität, weil sie wissen, wie bitter notwendig das in diesen Zeiten ist.» Die Hilfsorganisation erwartet im zu Ende gehenden Jahr unter dem Strich mehr Spendeneinnahmen.

Im vergangenen Jahr waren von privaten Spendern, Klöstern und Medienstiftungen zusammen knapp 90 Millionen Euro zusammengekommen. Inklusive staatlicher und kirchlicher Zuschüsse hatte Caritas International sogar rund 147 Millionen Euro eingenommen.

Der Organisation bereitet die Vielzahl an Konflikten und Katastrophen weltweit Sorgen. Da die Kaufkraft des Euro gegenüber dem US-Dollar nachgelassen habe, könnten in einigen Regionen weniger Hilfsgüter gekauft werden, sagte Sprecher Achim Reinke.


Bildnachweis: © Evgeniy Maloletka/AP/dpa
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