21. Januar 2018 / Karneval

Aus echtem Narrenholz geschnitzt

Prinz Hanns-Jörg I. "mit Kawumm aus dem Holzimperium" regiert die WaKaGe

Aus echtem Narrenholz geschnitzt

Aus echtem Narrenholz geschnitzt

Ihn hatte keiner auf der (Euro)Palette! Bei jeder Prinzenproklamation in Warendorf schießen schon Wochen vorher die wildesten Vermutungen ins Kraut. Und noch am Abend der PriPro werden neue Kandidaten für den schönsten Job der Welt gehandelt. Wo ist denn Rolf Möllmann, hat jemand heute schon Andre Pöppelmann gesehen, wieso ist Peter Wild nicht hier? Unverhohlene Blicke richten sich auf das Schuhwerk potentieller Kandidaten auf der Suche nach brandneuen, blitzblanken Lackschuhen.

Das Ergebnis nach 4 Stunden Festveranstaltung – und noch einmal 3,5 Stunden Seniorenkarneval nachmittags – kam dann doch für alle überraschend. Als Hanns-Jörg I. „mit Kawumm aus dem Holzimperium“ zog Hanns-Jörg Ahmerkamp kurz vor Mitternacht in den Festsaal ein und herzte und küsste sich durch die begeisterte Menge. Der frisch gebackene Prinz ist im richtigen Leben Leiter des Warendorfer Holzfachbetriebes WHG-Ahmerkamp. Der 53-jährige ist der erste Ehrensenator der WaKaGe, der zum Prinzen auserkoren wurde. Dass die Wahl auf ihn fiel, mag an der intensiven Verbundenheit der Familie mit dem Karneval liegen. Die Töchter Juliane und Amelie kennen den Anblick des Saals von der Bühne aus, weil sie im WaKaGe-Ballett getanzt haben. Und auch Ehefrau Barbara sowie Tochter Helena stehen voll hinter der Entscheidung des neuen Prinzen, der von nun an das Narrenzepter schwingt.

Dies musste Ex-Prinz Tönnie I. im Rahmen einer gelungenen Festveranstaltung zuvor abgeben, was ihm sichtlich und hörbar schwer fiel. Mit gebrochener Stimme bedankte er sich für ein wunderbares Jahr und wurde schon gleich wieder fröhlich, weil ihn Lebensgefährtin Linda mit einem aufmunternden, in ihrer Muttersprache Holländisch gesungenen Lied überraschte: „Lebe als ob es der letzte Tag ist!“ Die Blaskapelle „Veur gek en onwis“ unterstützten sie dabei.

Vor diesem fröhlich-melancholischen Teil des Programms war auf der Bühne mehrfach die Post abgegangen. Selbstverständlich hatten alle Tanz-Formationen der WaKaGe ihre Auftritte und konnten sich eines immensen Applauses und ehrlicher Zugabewünsche gewiss sein. Den nicht tänzerischen Part eröffnete gekonnt Feuerwehrmann Kresse und als Büttenredner in Sachen Lokalkolorit erklomm kein geringer als Ex-Bürgermeister Jochen Walter als „Joe von der Waffel“ die Bühne. Frei von Amt und Bürde konnte er über einige Dinge herziehen, die vielen Warendorfern auf der Seele liegen. „Sally & Pirelli“ boten eine artistische Comedyshow und die Oktoberfest erprobte Band „Münchener Zwietracht“ aus Bayern brachte schon vor dem neuen Prinzen Kawumm in die ausverkaufte Kreienbaum Halle. Oberhofsänger Frank Hülsbusch und die WaKaGe-Hausband unter Leitung von Klaus Hoffmann boten weitere musikalische Intermezzi.

Auch das Ende des Programms, das mit Ausnahme der Prinzenproklamation nachmittags bereits identisch als Seniorenkarneval gefeiert wurde, war noch einmal melancholisch, da WaKaGe-Präsident Markus Hinnüber seinen Abschied von dieser Funktion nimmt. Nach einem gemeinsamen „So ein Tag, so wunderschön wie heute“ wurde noch bis tief in die Nacht gefeiert. Für Heimkehrer bot BMW Hakvoort einen Shuttle-Service in tollen BMWs an.

Der Prinzenfrühschoppen findet am Sonntag ab 12.11 Uhr im Hotel „Im Engel“ statt. Das Prinzenhauptquartier wird in dieser Session bei „Porten“ sein.

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