Neujahrsgrußwort von Landrat Dr. Olaf Gericke

Landrat Dr. Olaf Gericke blickt in seinem Grußwort zum Jahreswechsel zurück auf 2017 und geht auf die Herausforderungen für den Kreis Warendorf im Jahr 2018 ein.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

der bevorstehende Jahreswechsel lädt dazu ein, Bilanz für 2017 zu ziehen und sich auf das kommende Jahr einzustimmen. Egal, ob auf persönlicher oder politischer Ebene, international oder vor Ort, im beruflichen oder familiären Alltag: der Blick in die Zukunft ist meistens sowohl von Hoffnungen als auch von Sorgen geprägt. Eine Stimmung, die wir auch bei uns im Kreis Warendorf spüren.

Im Blickpunkt standen im Jahr 2017 die Wahlen in NRW und im Bund. Ich freue mich, dass dabei die Wahlbeteiligung im Kreis gestiegen ist. Während in Düsseldorf die neue Landesregierung schnell gebildet werden konnte, wissen wir noch nicht, welche Konstellation in Berlin regieren wird.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

zu den erfreulichen Entwicklungen des Jahres 2017 gehört, dass sich die Zahl der Wohnungseinbrüche bei uns im Kreis Warendorf halbiert hat. Damit wir uns in unseren eigenen vier Wänden sicher fühlen können, wird unsere Kreispolizei auch 2018 den Kampf gegen Einbrüche in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellen. Denn jeder Einbruch ist einer zu viel!

Ein Höhepunkt des Jahres 2017 war für den Kreis Warendorf die Rückkehr des Liesborner Evangeliars. Es ist eine der wenigen vollständig erhaltenen karolingischen Handschriften aus einem westfälischen Kloster und von herausragender Bedeutung. Daher freue ich mich, dass das kostbare Buch mit Hilfe zahlreicher Förderer dauerhaft in seine Heimat zurückkehren konnte. Nun gilt es, das Museum Abteil Liesborn für eine angemessene Präsentation des Evangeliars umzugestalten.

Eine Herkulesaufgabe für den Kreis bleibt auch 2018 und darüber hinaus die Integration der Flüchtlinge. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang der große Einsatz von freiwilligen Helferinnen und Helfern. Ich möchte allen, die sich für diese wichtige Aufgabe einsetzen, meinen besonderen Dank aussprechen. Entscheidend für eine langfristige Integration ist die Bildung. Dazu hat der Kreis bereits seit 2010 ein Kommunales Integrationszentrum, das sich insbesondere um die Sprachförderung kümmert. Zudem ist die Teilhabe am Leben in Deutschland nur durch die Integration in den Arbeitsmarkt möglich. Für das Jobcenter des Kreises Warendorf ist das eine wachsende Herausforderung.

Parallel zu unseren Anstrengungen bei der Integration müssen wir aber auch verstärkt die Rückführung von Menschen im Blick haben, die ohne Bleiberecht sind. Es geht darum, dass wir nur denjenigen, die Anspruch auf Asyl bei uns haben, dauerhaft eine Perspektive bieten können und möchten. Damit das möglich ist, dürfen wir unsere Kommunen nicht im Stich lassen. Denn die Städte und Gemeinden müssen die Kosten für diejenigen tragen, die länger als drei Monate bei uns leben, obwohl sie kein Bleiberecht haben. Um diese Menschen zur Rückkehr in ihre sicheren Herkunftsländer zu bewegen, hat der Kreistag mit großer Mehrheit ein Rückkehrprogramm beschlossen. Damit wollen wir zum einen teure und für alle Seiten aufreibende Abschiebungen vermeiden und zum anderen den Betroffenen bessere Chancen bieten, zu Hause wieder Fuß zu fassen.

Besonders erfreulich: Die Beschäftigung im Kreis Warendorf ist auf eine Rekordhöhe geklettert. Die Erfolge der heimischen Unternehmen und die gute wirtschaftliche Situation kommen auch den Kommunen im Kreis zu Gute. Verstärkte Investitionen in die Bildung sind nötig, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen. Die drei Berufsschulen des Kreises in Ahlen, Beckum und Warendorf sind mit ihren 7000 Schülerinnen und Schülern ein wesentlicher Teil unseres Bildungssystems. Insgesamt werden wir 2018 etwa 8,5 Millionen Euro in diese Schulen investieren. Eine zentrale Aufgabe ist es zudem, die fehlgeleitete Inklusionspolitik des Landes zu korrigieren. Neben der Sicherung der Overbergschule im Süden des Kreises steht auch die Gründung einer neuen Förderschule im Norden des Kreises an. Inklusion bedeutet in meinen Augen eben auch die Wahlfreiheit der Eltern – sie sollen entscheiden, welche Schule der geeignete Förderort für ihr Kind ist.

Ein weiteres wichtiges Zukunftsprojekt ist der Ausbau der Datenautobahn im Kreis. Die Ortskerne werden mehr und mehr von privaten Unternehmen an das Breitbandnetz angeschlossen. Ich freue mich darüber, dass wir für den Netzausbau nun auch im Außenbereich von Bund und Land Förderzusagen bekommen haben, so dass auch dort bald endlich die digitale Zukunft beginnen kann.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

Unser Zusammenleben gelingt nur so gut, weil sich viele Ehrenamtliche in Vereinen, Verbänden, Kirchen, Sport, Politik und anderen Bereichen für unsere Heimat engagieren. Dafür danke ich Ihnen ganz herzlich!

Ihnen und Ihren Familien wünsche ich ein glückliches und erfolgreiches 2018! Lassen Sie uns gemeinsam mit Zuversicht und Optimismus in das neue Jahr gehen!

Ihr Landrat

Dr. Olaf Gericke