3. November 2022 / Allgemein

Wer kommt, wenn nichts mehr geht?

Warendorfer Hilfsorganisationen ziehen alle an einem Strang

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Wer kommt, wenn nichts mehr geht?

So unterschiedlich die Einsatzbereiche der in Warendorf ansässigen Hilfsorganisationen sein mögen, so einig sind sie sich in zahlreichen Punkten:

  • Sie ziehen alle an einem Strang, wenn es darum geht Menschen in Notsituationen zu helfen.
  • Ihre Mitglieder leisten die Aufgaben größtenteils ehrenamtlich.
  • Sie sind auf der Suche nach Nachwuchs.

Wobei der Nachwuchs mitunter auch gerne über 60 Jahre alt sein kann. Das Alter spiele vielfach keine Rolle, betonten ihre Vertreter unisono beim Pressegespräch zur Aktion „Wer kommt, wenn nichts mehr geht?“, zu dem Bürgermeister Peter Horstmann in die Stadtverwaltung eingeladen hatte. „Wir wollen die Vielfalt der sogenannten Blaulichtorganisationen zeigen“, sagte Horstmann, der den Vertretern der Organisation ein Dankeschön der Stadt aussprach. Er sei sicher, „dass wir uns auch in der schwierigen Zeit in der wir uns befinden, auf Sie verlassen können“.

Dabei sind die Hilfsorganisationen in Warendorf mit einem 1,8% Anteil an der Bevölkerung noch  gut aufgestellt. Optimal wäre eine Quote von 3%, also rund 1200 Personen, die sich in den Hilfsorganisationen engagieren.

Fünf Organisationen waren bei diesem Gespräch vertreten: die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Warendorf, das DRK mit den Ortsverbänden Warendorf und Freckenhorst, die Malteser, die DLRG und das technische Hilfswerk. Letzteres ist zwar eine Organisation des Bundes, stellt aber nichtsdestotrotz im Gesamtkonzept eine wichtige Säule in Katastrophenfällen dar, wie sich nicht zuletzt bei den Hochwasserkatastrophen des letzten Jahres gezeigt hat.

Sie alle sind auf ehrenamtliche Mitglieder angewiesen. Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Warendorf ist die Organisation mit den meisten Mitgliedern, wie Lars Recker, stellvertretender Leiter der Feuerwehr, berichtete. Die Arbeit der Wehrleute bezieht sich nicht nur auf klassische „Retten, Löschen, Bergen, Schützen“, für das 344 Mitglieder in der Einsatzabteilung zuständig sind, sondern auch beispielsweise auf die Nachwuchsförderung mit der Kinder- und Jugendfeuerwehr, die sowohl von Mitgliedern der Ehrenabteilung wie auch von Personen der Unterstützungsabteilung geleistet wird. Diese Abteilung ist das beste Beispiel dafür, dass Menschen auch ohne spezielle Ausbildung oder nach Überschreiten diverser Altersgrenzen durchaus wichtige Arbeit für das funktionierende Gesamtkonzept leisten können.

Mitarbeit, die nicht zugleich Einsatzarbeit bedeutet, gibt es auch bei den anderen Rettungs- und Hilfsdiensten in unterschiedlicher Form. Von ähnlicher Unterstützungsarbeit bis hin zu den voll ausgebildeten Kräften, die nach langen Schulungen hochspezialisierte Arbeit, beispielsweise im Rettungsdienst, leisten.

Mario Raab, der Ortsbeauftragte des THW Warendorf, nannte Beispiele für weitere interessante Aufgaben. So werde gerade die „Fachgruppe Elektroversorgung“ aufgebaut, für die dringend Elektriker gesucht werden. Die Vertreter des der Ortsgruppen des DRK Sprachen berichteten ebenfalls, dass neben den originären Aufgaben im Rettungsdienst, für die sehr lange Ausbildungs- und Wartezeiten notwendig sind, auch niederschwellige Angebote existieren, z.b in Fahrdiensten, der Organisation der Blutspenden oder Verwaltungstätigkeiten. Allen Organisationen ist gemein, dass sie sehr spannende und fordernde Aufgaben bieten. Die können sehr unterschiedlich sein, wie Marius Ruten von der DLRG Ortsgruppe Warendorf aufzeigte, die auch für die Wasserwacht zuständig ist. Während die Ausbildung zum Rettungstaucher sehr langwierig ist, darf man nach wesentlich kürzerer Zeit bereits als Rettungsschwimmer tätig sein. In dieser Funktion fährt die Wasserwacht häufig zur Begleitung von Veranstaltungen, beispielsweise in Travemünde oder Hamburg. Unterschiedliche Einsatzorte kann auch das THW benennen. Von relativ einfachen Tätigkeiten vor Ort, wie beispielsweise dem Ausleuchten von Unfallstellen, bis hin zum weltweiten Einsatz in Katastrophenfällen, kann das THW als alles bieten.

Im Gespräch wurde deutlich, dass die Mitarbeit in den Hilfsdiensten, trotz ehrenamtlicher Tätigkeit, den Mitarbeiten sehr viel gibt: Kameradschaft, Teamgeist, Vielseitigkeit sowie das Gefühl, anderen helfen zu können und geholfen zu haben. „Man wird wirklich gebraucht“, sagt Mario Raab. Zudem können Ausbildungen, die im Rahmen der Hilfsorganisationen erlangt werden, auch im Privat- und Berufsleben sehr hilfreich sein. So etwa das Wissen, das man als Ersthelfer erlangt.

Auf den großen Plakaten, die derzeit beispielsweise an der Bb64 sehr auffällig platziert sind, findet sich ein QR-Code, der auf die Seite der Stadt führt, von wo per Link auf die einzelnen Hilfsorganisationen verwiesen wird. Interessenten können sich sicher sein: Jedes ernstgemeinte Angebot ehrenamtlicher Hilfe ist willkommen. Vorkenntnisse sind nicht notwendig, können aber gerne eingebracht und ausgebaut werden. Bernd Köster vom MHD verwies dabei auf Menschen, die bereits früher einmal eine entsprechende Ausbildung hatten, bei der Bundeswehr, im Zivil- oder sonstigen Ersatzdienst. Dieses Wissen könne sehr schnell reaktiviert und auf den neusten Stand gebracht werden, so dass Ehrenamtler mit diesen Vorkenntnissen schnell einsatzbereit sein können.

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