6. Februar 2021 / Allgemein

Auf den Notfall vorbereitet

Feuerwehren und THW sind auf die Wetterlage vorbereitet

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Feuerwehren und THW sind auf die Wetterlage vorbereitet 

Feuerwehren und THW sind auf die Wetterlage vorbereitet 

Was sich da heute Abend und vor allem heute Nacht über uns zusammenbraut, darf nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Die Meteorologen warnen nicht umsonst vor dieser Extremwetterlage. Die Nachrichten aus dem Jahr 2005 sind noch gut im Gedächtnis, als in unserer direkten Nachbarschaft, im Westmünsterland, mehrere Orte mehrere Tage lang unter Stromausfall und Eiseskälte litten. Rettungswagen kamen nicht durch, Tiere hungerten und Kühe schrien in den Ställen vor Schmerzen, weil sie nicht gemolken werden konnten. Auch 1978/79 machte eine vergleichbare Wetterlage den Norden Deutschlands zu einer Schnee- und Eiswüste. Die Folgen waren verheerend.

Weil sie die möglichen Gefahren kennen, haben sich die Rettungsdienste in unserer Region so gut es geht auf mögliche Szenarien vorbereitet. „Seit gestern Nachmittag haben die Gerätewarte und ein paar von den Jungs alles noch einmal gecheckt“, sagt Löschzugführer Christian „Eddy“ Erpenbeck aus Warendorf. Es sei zwar immer alles auf dem Stand, lacht er, aber: Kontrolle ist besser! Also sind die Fahrzeuge doppelt gecheckt und die Tanks voll – auch die der Motorsägen. Die Reservekanister stehen ebenfalls bereit und vom Bauhof wurde noch Streugut beschafft. „Damit wir wenn nötig vor Ort streuen können. Hilft uns und anderen!“

Denn die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr denken zugleich auch an die Kolleginnen und Kollegen von den Rettungsdiensten. Die müssen ihre Ziele erreichen können. Wenn sie nicht durchkommen oder irgendwo hineinrutschen, steht die Feuerwehr ebenfalls parat. „Erfahrung aus 2005 und 2010“, sagt Erpenbeck. Deshalb sind zwei der Fahrzeuge auf der Wache am Holzbach bereits mit Schneeketten ausgerüstet. „Der Schlauchwagen, weil der mit seinem hohen Radstand sehr gut geländegängig ist, sowie ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug. Die Ketten für die weiteren Fahrzeuge liegen griffbereit.“

Ähnlich wie auf der Warendorfer Feuerwache am Holzbach ist auch die Situation in Sassenberg. Hier und in Füchtorf steht ebenfalls je ein Fahrzeug mit aufgezogenen Schneeketten bereit. Und hier wie dort sind auch die Wehrleute in Alarmbereitschaft, denn wenn die Wetterlage sich zuspitzt müssen sie ja zuerst noch zu den Gerätehäusern kommen. „Wegen der Pandemie wollen wir aber auch nicht zu früh so eng zusammenzukommen“, sagt Wehrführer Matthias Freese. Gespanntes Abwarten also. 

Sollte es zu einer sogenannten „Flächenlage“ kommen, zu denken wäre beispielsweise an einen großflächigen Stromausfall und/oder Ausfall der Telefonnetze, werden alle Feuerwehrgerätehäuser besetzt sein, so dass die Bevölkerung hier auf jeden Fall Ansprechpartner und Hilfe findet. „Wir können in jedem Gerätehaus autark arbeiten“, sagt der Füchtorfer Löschzugführer Michael Lienker. Gemeinsam mit Jan Böckenholt und Patrick Niermann war er am Nachmittag mit den notwendigen Vorbereitungen beschäftigt. „Die Gerätehäuser in Sassenberg und Füchtorf sind beheizt und mit Notstromaggregaten ausgerüstet“, erläutert er. Alle Voraussetzungen auch den widrigsten Wetterlagen zu trotzen, sind hier gegeben.

In Warendorf verfügt das Gerätehaus am Holzbach ebenfalls über ein derartiges Aggregat, während die Gerätehäuser in den Ortsteilen Stromanhänger nutzen. Damit könnten sie nötigenfalls auch vor Ort bei einem Stromausfall Hilfe leisten. Ähnlich wie das THW. Auch dessen Mitglieder befinden sich in Alarmbereitschaft und haben sich ebenfalls bestens vorbereitet. Sie verfügen über besonders schweres Gerät für Katastrophenfälle, beispielsweise sehr effektive Möglichkeiten um Dächer von gefährlichen Schneelasten zu befreien. Allerdings rechnen die Verantwortlichen nicht mit größeren Einsätzen vor Ort, sondern vermuten mehr Bedarf im nahegelegenen Teutoburger Wald.

Wie auch immer das Unwetter sich an diesem Wochenende gestaltet: Ruhe bewahren ist erste Bürgerpflicht. Wenn ein Notfall vorliegt, ist die 112 die korrekte Rufnummer. Für Notfälle! Kleinere Unpässlichkeiten, wie eine zugeschneite Haustüre, kann man mit Schippe und Besen selbst erledigen. Sollten die Telefonnetze ausfallen, finden sich – egal zu welcher Tages- und Nachtzeit – Ansprechpartner in allen Gerätehäusern der Feuerwehren sowie in der Polizeiwache Warendorf.

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